Farbenkantus des KTV St.Gallen

1. Lenk’ ich meine Schritte wieder zu der trauten Brüder Bund,
sing ich fröhlich jene Lieder, die so oft schon sang mein Mund.
Dann erfüllt mich Jugendsehnen, mächtig zieht es meinen Sinn
nach der Zeit der ewig schönen, wo ich stolz trug Rot-Weiss Grün.

2. Dann auch denk ich froh der Stunden, wo geschwärmt ich und gekost,
Fuxenfreud’ und -leid empfunden und der Becherklang getost.
Wo nach Füxleins Art ich dachte, nach Marie nur stand mein Sinn,
bis befreit dann auf ich lachte, ewig treu dir Rot-Weiss-Grün.

3. Am Kommers da klangen Becher und man sang von Rodenstein,
jenem nimmer müden Zecher jeder glaubt ein Zwerg zu sein.
Liess des Bruders Liebste leben, sah den Wein im Glase glühn,
ehrt den grossen Gott der Reben, Bacchus schütze Rot-Weiss-Grün.

4. Lasst uns singen lasst uns schwärmen, da die Jugend toll noch braust,
später kommt die Zeit zum Härmen, wenn des Lebens Sturm uns saust.
Lässt auch Chronos rasch entgleiten manches schöne Jahr dahin,
wieder kehren jene Zeiten mit den Farben Rot-Weiss-Grün.

5. Und wenn wir gelebt in Wonne und geliebt in Seligkeit,
sinkt zum Hades unsre Sonne, fahren wir zur Ewigkeit.
Dann legt uns ihr lieben Brüder auf das Grab mit treuem Sinn
bei dem Klang vertrauter Lieder noch ein Band mit Rot-Weiss-Grün.